Nonverbale Kommunikation: Welche Gesten Sie im Ausland im Schwierigkeiten bringen können!


 
von Christine Tettenhammer

 
Nonverbale Kommunikation im Ausland Unser heutiger Blogartikel widmet sich ausnahmsweise nicht der gesprochenen Sprache, sondern der Sprache, die unser Körper zum Ausdruck bringt.
 
Wenn Sie viel und gerne reisen oder beruflich häufig mit Kollegen aus dem Ausland zu tun haben, kennen Sie vielleicht einige dieser Gesten schon, die im Ausland etwas vollkommen anderes signalisieren als zu Hause:
  • Afrika:
    In Afrika ist es nicht üblich mit Vorgesetzten langen Blickkontakt zu pflegen. Jemanden lange direkt anzublicken gilt als Unverschämtheit.
  • Arabische Halbinsel:
    Eine zur Faust geballte Hand signalisiert im arabischen Sprachraum keine Bereitschaft zum Kampf oder eine sich anbahnende Auseinandersetzung, sondern man macht damit seinem Gegenüber ein eindeutiges Angebot sexueller Natur.
  • Asien I:
    Im Süden Asiens wackelt man mit dem Kopf nach rechts und links, um Zustimmung auszudrücken.
  • Asien II:
    In Asien gilt die Geste aus Daumen und Zeigefinger, die zusammen ein „O“ formen als Obszönität.
  • Asien III:
    Wenn Sie jemandem in Asien gegenübersitzen, achten Sie darauf, dass die Sohlen Ihrer Schuhe keinesfalls für die andere Person sichtbar sind bzw. in seine Richtung deuten. Dies gilt als schwere Beleidigung.
  • Australien:
    Was in den USA als Zeichen für „super“ gedeutet wird, ist in Australien eine Beleidigung – der nach oben gestreckte Daumen.
  • Brasilien:
    In Brasilien wünscht man dem Gegenüber „viel Glück“, indem man den Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger steckt. In vielen anderen Kulturen ist diese Geste aber eine starke Beleidigung.
  • Bulgarien:
    Wer in Bulgarien den Kopf schüttelt, meint „ja“ und nicht „nein“!
  • China I:
    Ein nach oben gestreckter Daumen und die übrigen Finger zur Faust geballt, steht hier für die Zahl 5.
  • China II:
    Eine Geste, die in Europa als „Pistole“ bzw. „Erschießen“ interpretiert werden würde, steht in China als Geste für die Zahl 8.
  • Frankreich:
    Wer in Frankreich aus Daumen und Zeigefinger ein „O“ formt, will damit ausdrücken, dass etwas vollkommen wertlos ist. In Deutschland und den USA dagegen steht diese Geste für „OK“ bzw. „in Ordnung“.
  • Großbritannien:
    Wer in Großbritannien mit Zeige-und Mittelfinger ein V-Zeichen macht und dabei die Handfläche nach innen dreht, hat dem anderen gerade das britische Pendant zum deutschen „Stinkefinger“ gezeigt.
  • Indien:
    Wer in Indien den Kopf schüttelt, meint „ja“ und nicht „nein“! (vgl. Information zu Bulgarien)
  • Indonesien I:
    Wenn Sie in Indonesien jemanden zu sich rufen möchten, strecken Sie Ihre Hand mit der Handfläche nach unten aus und bewegen die Finger gleichzeitig. In Europa könnte diese Geste als ein „Fortschicken“ fehlinterpretiert werden.
  • Indonesien II:
    Ein nach oben gestreckter Daumen und die übrigen Finger zur Faust geballt, steht in Indonesien für die Zahl 6. In China dagegen bedeutet diese Geste „5“.
  • Italien I:
    Wer in Italien Daumen und kleinen Finger einer Hand streckt, meint damit nicht „ruf-mich-an“, sondern „geh-einen-trinken-mit-mir“.
  • Italien II:
    Heavy-Metal-Fans sollten in Bella Italia etwas vorsichtig mit ihren Gesten sein. Die typische Geste (Zeigefinger und kleiner Finger ausgestreckt; die übrigen Finger eingeklappt) ist in Italien eine starke Beleidigung. Damit möchte man nämlich seinem Gegenüber signalisieren, dass dieser von seiner Partnerin betrogen wird.
    In den USA steht eine Variante dieser Geste (Daumen, Zeigefinger und kleiner Finger ausgestreckt) als Abkürzung für I love you („ich liebe dich“).
  • Iran:
    Im Iran hat ein nach oben gestreckter Daumen die Bedeutung einer starken Beleidigung. Es entspricht in ungefähr dem, was der gestreckte Mittelfinger in Deutschland ausdrücken würde.
  • Japan:
    In Japan steht die Geste aus einem zum „O“ geformten Daumen und Zeigefinger für „Geld“.
  • Polen:
    Wenn man in Polen mit ausgestreckter Handfläche vor der eigenen Kehle vorbeifährt, meint man damit nicht, dass man jetzt jemanden „einen Kopf kürzer“ machen wird. Mit diesem Mittel nonverbaler Kommunikation drückt man in Polen aus, dass jemand stark angetrunken ist. Man meint also mit dieser Geste, dass jemand „voll bis zum Hals“ ist.
  • Tibet:
    Womit kleine Kinder in Europa einander ärgern, ist in Teilen Tibets die übliche Begrüßung unter Erwachsenen, nämlich dem anderen die Zunge herauszustrecken.
  • Thailand:
    In Thailand sollten Sie es auf jeden Fall vermeiden zum Beispiel einem kleinen Kind über den Kopf zu streicheln. Der Kopf gilt in Thailand als Hort der Seele und darf nicht von Fremden berührt werden.
  • USA:
    In den USA tippt man sich mit dem Zeigefinger an die Stirn, wenn man zum Ausdruck bringen möchte, dass jemand wirklich schlau ist. Damit meint man nicht, dass die andere Person nun komplett verrückt geworden sei.
Wir hoffen, mit dieser kleinen Auflistung, Ihre Wahrnehmung für nonverbale Kommunikation etwas geschärft zu haben und wünschen Ihnen eine gute Reise!
 
Die Redaktion von Sprachenlernen24
 
 

Über die Autorin

Christine Tettenhammer ist Chefredakteurin bei Sprachenlernen24.
 
Zusammen mit ihrem Redaktionsteam verantwortet sie den Sprachenlernen24-Blog, betreut die redaktionelle Erarbeitung der Grammatiken und entwickelt neue Softwarekonzepte.
 
Christine Tettenhammer Christine hat von 1999 bis 2004 Kommunikationswissenschaft, Amerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert.
Sie ist ausgebildete Sprecherin und leiht all unseren Deutschaufnahmen ihre Stimme.
In ihrer Freizeit findet man Christine auf Münchens ältester, noch spielender Laienbühne.
 
Sie spricht Englisch, Bairisch, Portugiesisch und Spanisch – verfügt außerdem über erweiterte Grundkenntnisse in Französisch, Kroatisch und Chinesisch.
 
Wenn Christine ins Kino geht, schaut sie sich Filme am liebsten im Original an.
Ihre Liebe zu Büchern in der Originalsprache bekommen auch ihre Bücherregale zu spüren, deren Regalbretter nicht nur an deutschen Autoren schwer zu tragen haben, sondern auch reich befüllt sind mit Werken von Burrhus Frederic Skinner, Philip Roth, Jonathan Safran Foer, Fernando Pessoa, Jorge Amado und vielen anderen.

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