Die Phasen des Erstspracherwerbs – Teil 4: Voraussetzungen für den Spracherwerb bei Kindern


 
von Daniela Müller
Vorraussetzungen für den 
Erstspracherwerb  
In den Artikeln über Sprachentwicklung konnten Sie bereits nachlesen, dass diese in mehrere Phasen unterteilt ist, die bei allen Kindern relativ ähnlich verlaufen. Jedoch spielen nicht nur diese Phasen eine Rolle, sondern auch einige andere wichtige Faktoren:
 

Biologische Voraussetzungen des Spracherwerbs

Das menschliche Hirn wiegt bei der Geburt nur 20 % seines späteren tatsächlichen Gewichts und ist aufgeteilt in eine rechte und eine linke Hemisphäre, wobei die rechte Hemisphäre das Sprachzentrum beinhaltet. Diese arbeitet jedoch eng zusammen mit der linken Hemisphäre, die für die Interaktion und angepassten Reaktionen auf bestimmte Situationen verantwortlich ist.
 
Hierbei ist interessant, dass die genetische Voraussetzung nur eine geringe Rolle für die Sprachentwicklung des Menschen übernimmt. Einen weit größeren Einfluss übt die Umwelt aus. So können Eltern, Geschwister, die Schule oder Freunde die Sprachentwicklung der Kinder positiv aber auch negativ beeinflussen.
 

Kognitive Entwicklung von Kindern

1. Lebensjahr: Kinder verbinden in dieser Phase des Lebens Wörter mit Dingen, die sie auch ansehen oder anfassen können, also Dinge, die real in ihrer Welt existieren. Die kognitive sprachliche Entwicklung beginnt bewusst dann, wenn sie anfangen über Dinge zu sprechen, die nicht in ihrem momentanen Umfeld vorhanden sind, beispielsweise über das Schwimmen, auch wenn kein Schwimmbecken oder See zu sehen ist.
 
Diese Entwicklung nimmt immer mehr zu im Laufe der Jahre und die Kinder beginnen zu abstrahieren, Verknüpfungen zu erstellen, Witze oder Wortspiele zu verstehen oder sich retro- und prospektiv auszudrücken.
 

Sozialinteraktive Grundlagen

Wie bereits erklärt, ist nicht nur die Genetik oder das kognitive Vermögen ausschlaggebend für die sprachliche Entwicklung eines Kindes. Eine weit größere Rolle spielen sozialinteraktive Aspekte.
 
Familiensituation: Innerhalb einer Familie gibt es einige Faktoren die beeinflussend wirken können. Ist das Kind ein Einzelkind – das heißt, lernt es überwiegend Sprache durch die Eltern? Hat es Geschwister und lernt ebenfalls durch diese? Wie gebildet sind die Eltern? Wie viel Zeit investieren sie aktiv in ihr Kind? Welche soziostrukturellen Voraussetzungen werden dem Kind geboten? Sind gute Schulen oder Kindergärten in der Nähe? Wie sind die Nachbarn?
 
Interaktion mit anderen Menschen: Für die Entwicklung spielt ebenso die Interaktion eine Rolle, die die anderen Menschen dem Kind entgegenbringen. Ist die Umwelt des Kindes von Menschen geprägt, die eher wortkarg Befehle oder Informationen aussprechen oder die sich stattdessen gewählt ausdrücken oder aber einfach nur unüberlegt drauflosreden? Je nachdem, welche Art dieser Gesprächskulturen das Kind vorfindet, wird auch dessen Sprachentwicklung beeinflusst.
 
Das nächste Mal werden wir Ihnen ein paar Tipps bereitstellen, wie Sie Ihr Kind bei dem Erwerb der Muttersprache unterstützen und fördern können!
 

 
 

Über die Autorin

Daniela 1. Welche Sprachen (und Dialekte) sprichst du?
Deutsch (Oberbayrisch), Englisch, Italienisch, ein bisschen Schulfranzösisch und Anfängerschwedisch
 
2. Welche Sprachen lernst du gerade?
Wegen meines Studiums versuche ich jeden Tag mein Englisch und Italienisch zu verbessern.
 
3. Wo hast du deinen letzten Urlaub verbracht?
USA: hab Freunde in Denver, Colorado besucht.
 
4. Wohin geht deine nächste Reise?
Noch nichts geplant .... evtl. Italien oder wieder USA ... mal schaun
 
Was ist deine Lieblingsseite zum Sprachenlernen im Web?
Keine Ahnung ... habe noch keine Sprachen via das WWW gelernt; benütze gerne Wikipedia, um mich über Sprachen zu informieren
 
6. Was ist dein Lieblingswort?
Aloha = hawaiianisch für „Hallo/ Tschüss/ Liebe“
 
7. Welches Wort kannst du dir überhaupt nicht merken? /Was ist dein schwierigstes Wort?
Fällt mir grad keines ein
 
8.Was kannst du in einer neuen Sprache ganz schnell lernen?
Nomen
 
9.Was ist dein persönlicher Tipp für alle Sprachen-Lerner?
Sich so viel wie möglich mit einer Sprache beschäftigen, z.B. indem man Bücher in der Fremdsprache liest oder Filme in der Fremdsprache ansieht
 
10. Was ist dein Lieblings-Sprichwort? / Weißt du einen guten Zungenbrecher?
„In bocca al lupo“ = ital. für “Hals und Beinbruch/ Viel Glück”
 
She sells sea shells on the sea shore;
The shells that she sells are sea shells I'm sure.
So if she sells sea shells on the sea shore,
I'm sure that the shells are sea shore shells.
 
11. Was war das erste Wort, das du sprechen konntest?
Weiß ich gar nicht mehr .... wahrscheinlich „Mama“;
Den ersten Satz, den ich in Englisch in der 5.Klasse gelernt hab war „Hello, I´m Kevin Connor. I´m from Hatfield. Hatfield is near London.“
 
12. Wie würdest du dich selbst in einem Satz beschreiben?
Ich bin ein sehr wissbegieriger Mensch, der sich für Vieles interessiert und viele Sachen ausprobieren will.
 

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