Bitte mit Gefühl: Vokabeln pauken über Emotionen


 
von Christine Tettenhammer
 
Einfluss von Gefühlen auf den Spracherwerb In der Lernforschung hat man sich intensiv mit dem Einfluss von Gefühlen (Emotionen) auf das Lernvermögen und die Lernleistungen des Menschen beschäftigt.
 
Herausgefunden hat man, dass Gefühle – positive wie negative – einen großen Einfluss auf die Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn haben.
 

Angst und Stress haben einen schlechten Einfluss

In einfachen Versuchsanordnungen konnte gezeigt werden, dass negative Gefühle wie Angst und Stress das Lernen negativ beeinflussen. Jeder, der schon einmal Angst vor einer Prüfung empfunden hat, weiß, was hier mit „negativem Einfluss“ gemeint ist.
 
Angst hemmt die Kreativität und verhindert, dass neue Informationen mit bereits vorhandenen verknüpft werden können. (Diese Verknüpfung von neuen mit alten Informationen ist das, was wir gemeinhin als Lernen bezeichnen.)
 
Wer also Angst hat, kann nicht gut lernen.
 
Etwas differenzierter muss man den Einfluss von Stress bewerten. Ein wenig Stress kann manchmal nicht schaden – eher im Gegenteil: So genannter positiver Stress kann uns einen Energieschub und eine verbesserte Leistungsfähigkeit bescheren.
 
Extremer und dauerhafter Stress aber führt – wie Angst auch – zur Lernblockade.
 

Lernen über positive Emotionen

Die Untersuchungen konnten aber auch zeigen, dass positive Gefühle die Leistungen des Gehirns positiv beeinflussen. Diesen Umstand sollten Sie versuchen zu nutzen. Sie können hier zwei Strategien verfolgen:
 
Zum einen können Sie versuchen sich eine angenehme Lernumgebung zu schaffen, in der Sie entspannt und gerne arbeiten. Tipps zur Gestaltung des idealen Lernorts finden Sie in diesem Artikel über gute Lernorte.
 
Zum anderen können Sie versuchen einzelne Vokabeln und Wendungen, die Sie lernen möchten, mit einem Gefühl zu verknüpfen. Denn so stimulieren Sie den Verarbeitungsprozess in Ihrem Gehirn. Vor allem die Vokabeln für Gefühlsausdrücke und Stimmungen in der Fremdsprache werden Sie sich mit dieser Methode schnell aneignen.
 
Wenn Sie die englische Übersetzung des Wortes „Liebe“ (love) lernen, so denken Sie an eine Person, die Ihnen nahe steht und die Gefühle, die Sie für diese Person empfinden. Wenn Sie an die Übersetzung das Wortes „Freude“ (pleasure) denken, sollten Sie sich diese Emotion vor Augen führen.
 
Legen Sie sich eine Sammlung mit Wörtern an, die Gefühle ausdrücken und übersetzen Sie diese in die Fremdsprache. Gehen Sie die Liste in regelmäßigen Abständen durch und vergegenwärtigen Sie sich jeweils die Gefühle, die die Worte ausdrucken. Sie werden sehen: Diese Liste haben Sie schnell gelernt.
 
Weitere interessante und innovative Ansätze zum Lernen von Vokabeln finden Sie auf diesen Seiten:
 

 
 

Über die Autorin

Christine Tettenhammer ist Chefredakteurin bei Sprachenlernen24.
 
Zusammen mit ihrem Redaktionsteam verantwortet sie den Sprachenlernen24-Blog, betreut die redaktionelle Erarbeitung der Grammatiken und entwickelt neue Softwarekonzepte.
 
Christine Tettenhammer Christine hat von 1999 bis 2004 Kommunikationswissenschaft, Amerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert.
Sie ist ausgebildete Sprecherin und leiht all unseren Deutschaufnahmen ihre Stimme.
In ihrer Freizeit findet man Christine auf Münchens ältester, noch spielender Laienbühne.
 
Sie spricht Englisch, Bairisch, Portugiesisch und Spanisch – verfügt außerdem über erweiterte Grundkenntnisse in Französisch, Kroatisch und Chinesisch.
 
Wenn Christine ins Kino geht, schaut sie sich Filme am liebsten im Original an.
Ihre Liebe zu Büchern in der Originalsprache bekommen auch ihre Bücherregale zu spüren, deren Regalbretter nicht nur an deutschen Autoren schwer zu tragen haben, sondern auch reich befüllt sind mit Werken von Burrhus Frederic Skinner, Philip Roth, Jonathan Safran Foer, Fernando Pessoa, Jorge Amado und vielen anderen.

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