Wissenswertes zur maltesischen Sprache


Hier möchten wir Ihnen Maltesisch oder „Malti“, wie die Malteser selbst ihre Sprache nennen, kurz vorstellen.
 
Gesprochen wird Maltesisch von etwa einer halben Million Menschen. Der Großteil der Muttersprachler lebt – natürlich – auf der Mittelmeerinsel Malta. In der Vergangenheit sind aber zahlreiche Malteser ausgewandert, um ihr Arbeitsleben in einem anderen Land zu verbringen und haben ihre Muttersprache nach Australien, Kanada, die USA, Italien und Großbritannien mitgenommen. Viele dieser Auswanderer pflegen ihre Sprache ein Leben lang und kehren im Ruhestand wieder auf ihre Heimatinsel zurück.
 
Maltesisch – eine ganz besondere Sprache
 
Maltesisch ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Sprache:
 
Die Sprachwissenschaftler rechnen Maltesisch zur Familie der semitischen Sprachen. Entwickelt hat sich die Sprache ab dem 9. Jahrhundert nach Christus, als die Besatzer der Insel ihren maghrebinischen Dialekt des Arabischen mit auf die Insel brachten. Viele Hunderte von Jahren und eine bewegte (Sprach-)Geschichte später ist Maltesisch die einzige semitische Sprache Europas.
 
Gleichzeitig ist diese Sprache die einzige aller semitischen Sprachen, die nicht mit dem arabischen sondern mit dem lateinischen Alphabet zu Papier gebracht wird. Auch diese Tatsache ist der bewegten Sprachgeschichte des Eilandes geschuldet: Von 1814 bis 1964 war Malta eine englische Kolonie und die Kolonialherren verschriftlichten das Maltesische eben mit dem Alphabet, das ihnen geläufig war.
 
Maltesisch – eine Sprache mit vielen Einflüssen
 
Auf die Entwicklung des Maltesischen haben viele Sprachen Einfluss genommen. Mit dem maghrebinischen Arabisch wurde der Grundstein dieser Sprache gelegt. Bis heute haben sich im Maltesischen Regeln und Baupläne der arabischen Grammatik erhalten, die Sprache hat sich jedoch längst zu einer eigenständigen Sprache entwickelt.
 
Im Jahr 1090 landeten die Normannen auf Malta und hatten die französische Sprache im Gepäck. Wortschatz aus dem Französischen findet man noch heute im Maltesischen. Nach den Normannen brachte der katholische Johanniterorden Malta unter seine Herrschaft. In den Jahren unter den Johannitern war Italienisch (neben Latein) die dominierende Sprache der Herrschenden. Durch die räumliche Nähe zu Sizilien nahm vor allem der sizilianische Dialekt einen großen Einfluss auf das Malti.
 
Als Malta Kolonie der britischen Krone wurde, löste Englisch die italienische Sprache als Amtssprache ab.
 
Heute sprechen die Menschen auf Malta, neben dem Maltesischen, eine bunte Vielzahl von Sprachen: Zahlreiche (und oftmals ältere) Menschen auf Malta sprechen neben Malti noch fließend Italienisch. Da auch viele TV-Programme auf Italienisch ausgestrahlt werden, ist es für die Insulaner auch kein Problem Italienisch zu verstehen.
 
Englisch ist die zweite Amtssprache der Insel und so beherrschen viele Menschen Malti und Englisch auf gleich hohem Niveau. Vor allem jüngere Malteser machen sich daraus einen Spaß und wechseln wild und willkürlich von einer Sprache zur anderen. In den letzten Jahren wurde Malta zum beliebten Ziel von Sprachreisenden, die dort in einem Sommerkurs ihr Englisch verbessern oder auffrischen. Wenn Sie zu einem Englischkurs nach Malta reisen, sollten Sie sich aber die Chance nicht entgehen lassen dort auch die einzige semitische Sprache Europas, Maltesisch, näher kennenzulernen.
 
 

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