Wissenswertes zur niederländischen Sprache


Niederländisch ist nicht nur die Nationalsprache der Niederlande und des flämischen Teil Belgiens, sondern wird auch in Friesland, in angrenzenden Gebieten Deutschlands, in Luxemburg und im französischen Département Nord gesprochen. Zudem ist Niederländisch die offizielle Amtssprache der Republik Suriname und der niederländischen Antillen. Auch in Indonesien und Neuguinea wird es noch häufig als Zweitsprache gesprochen. Dort jedoch wird es inzwischen mehr und mehr vom Englischen verdrängt.
 
Insgesamt sprechen rund 25 Millionen Menschen Niederländisch als Muttersprache, davon leben circa 16 Millionen in den Niederlanden und 6,2 Millionen in Belgien.
 
Ein Dialekt des Niederländischen, das Afrikaans oder Kapholländisch, ist zudem in Südafrika die Sprache der Nachkommen niederländischer Kolonialisten, der Buren. Obwohl Afrikaans von Struktur und Wortschatz her eigentlich ein niederländischer Dialekt ist, gilt es dennoch als eigene Sprache.
 

 
Niederländisch – eine germanische Sprache
 
Das Niederländische gehört zur Sprachfamilie der indoeuropäischen Sprachen, genauer gesagt zur germanischen Unterfamilie und hier wiederum gemeinsam mit Englisch, Deutsch, Friesisch, Afrikaans und Jiddisch zum westgermanischen Zweig. Zusammen mit dem Deutschen macht Niederländisch, wenn man ganz genau sein möchte, die kleinste Untergruppe der deutschen bzw. germanischen Sprachgattung aus.
 

 
Deutsch und Niederländisch sind eng miteinander verwandt
 
Niederländisch und Deutsch sind eng verwandt und einander sehr ähnlich, sie sind quasi "Sprachschwestern". Das Niederländische entstand aus einem Zweig des Niederdeutschen als sogenanntes Altniederländisch, welches lange Zeit ein deutscher Dialekt war. Nach und nach jedoch entfernte sich das aus dem Altniederländischen entstandene Mittelniederländische vom Deutschen, und wurde abwechselnd - je nach wirtschaftlicher und politischer Herrschaft - beeinflusst durch den flämmischen, brabantischen und holländischen Dialekt. Im 16. Jahrhundert dann emanzipierte sich das entstandene Neuniederländisch durch die Entwicklung einer eigenen Schriftsprache endgültig vom Deutschen.
 
Dennoch sind die beiden Sprachen immer noch durch mehrere niederdeutsche und niederländische Dialekte miteinander verbunden, die einen kontinuierlichen Übergang zwischen den Sprachschwestern herstellen. Dies ist auch mit ein Grund, warum die Variationsbreite niederländischer Dialekte heutzutage relativ groß ist.
 
Aufgrund der großen Verwandtschaft ist auch der niederländische Grundwortschatz vollständig germanisch. Der in Belgien gesprochene flämische Dialekt jedoch enthält aufgrund der jahrhundertelangen Vorherrschaft Frankreichs viele Lehnwörter aus dem Französischen. Diese gehören jedoch nicht zum hochsprachlichen Standard und werden auch nicht immer und überall verstanden. Wie so viele andere Sprachen kann sich auch Niederländisch dem Einfluss moderner englischer Begriffe aufgrund der Internationalisierung dieser Sprache nicht entziehen.
 

 
Die Aussprache des Niederländischen
 
Die Aussprache des Niederländischen ist der des Deutschen sehr ähnlich und sehr variationsreich; im Wesentlichen werden nur aus dem Deutschen bekannte Vokale und Konsonanten verwendet, obwohl vor allem bei den Vokalen einige eher nordisch klingende Varianten existieren.
 
Die niederländische Schriftsprache trägt Besonderheiten in der Aussprache nicht Rechnung, weshalb auch Niederländer und belgische Flamen eine gemeinsame und standardisierte Schriftsprache benutzen. Nichtsdestotrotz herrscht eine große Kongruenz zwischen Schrift und Aussprache, wenn man die jeweiligen Regeln beachtet.  
 

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