Sprachenlernen in Deutschland


 
von Konstanze Faßbinder

Warum Sprachen lernen?

Nachdem wir Ihnen in unserem letzten Aufsatz präsentiert haben, welche verschiedenen Sprachen in Deutschland gesprochen werden, möchten wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen, wie es ganz allgemein mit dem Fremdsprachen-Lernen in Deutschland aussieht
 
Warum Sprachen lernen? Deutschland grenzt, mitten in Europa gelegen, an insgesamt neun Nachbarländer, in denen sechs verschiedene Sprachen gesprochen werden; die an Nord- und Ostsee grenzenden skandinavischen und baltischen Länder und nicht zuletzt Großbritannien gar nicht mitgezählt. Schon allein deshalb ist Mehrsprachigkeit ein Muss und ist selbstverständlich im europäischen Bildungsraum und Binnenmarkt ein entscheidender Faktor für Entwicklung. In Zeiten zunehmender Globalisierung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens und eines gemeinsamen europäischen Binnenmarktes müssen oder möchten deshalb immer mehr Menschen sowohl beruflich als auch privat über Fremdsprachenkenntnisse verfügen. So ist spätestens seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts auch die Bedeutung des Fremdsprachen-Lernens über den Bereich der Schule hinaus gewachsen und wurde gesellschaftlich immer bedeutsamer.
 
Außer dass die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen einen wichtigen beruflichen und wirtschaftlichen Vorteil darstellt, erschließt sich durch das Erlernen einer fremden Sprache auch der kulturelle und gesellschaftliche Hintergrund anderer Mitbürger und europäischer Nachbarn. Denn wie es der Schriftsteller Thornton Wilder einmal so treffend formulierte: "Wer eine Fremdsprache lernt, zieht den Hut vor einer anderen Nation".
 

Welche Fremdsprachen lernt man in deutschen Schulen?

Diejenigen Institutionen, die in Deutschland Sprachen lehren, sind natürlich in erster Linie öffentliche Schulen und Universitäten für Schüler und Studenten. Im Bereich der Erwachsenenbildung kann man sich Fremdsprachen an Volkshochschulen und weiteren staatlichen Institutionen, an privaten Sprachschulen, bei Privatfirmen, Verbänden oder Kulturzentren aneignen. Aber auch im Selbststudium lernen heute immer mehr Erwachsene andere Sprachen - ob mit klassischen Lehrbüchern oder mit Hilfe multimedialer Sprachkurse. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich auf den Unterricht in öffentlichen Schulen, welche meist den Grundstein für sprachliche Bildung setzen.
 
Die Weltsprache Englisch ist auch an deutschen Schulen durchweg die erste Fremdsprache; sie ist und bleibt zudem in Deutschland diejenige Sprache, die am häufigsten gelernt wird. Der Unterricht beginnt dabei an öffentlichen Schulen generell in der fünften Klasse, teilweise aber auch schon früher. Daneben wird das Französische als zweite Fremdsprache an weiterführenden Schulen in fast allen Bundesländern angeboten. Denn seit 1963 genießt in Frankreich und Deutschland durch den Elysée-Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit die Sprache des jeweiligen Nachbarns eine besondere Förderung. So haben sich beispielsweise die Kultusminister aller deutschen Bundesländer verpflichtet, neben dem Englischen auch das Französische als erste Fremdsprache zu ermöglichen; diese Option wurde jedoch nicht in allen Bundesländern geschaffen. Eine weitere, häufig gelernte Sprache an deutschen Schulen ist nach wie vor das Lateinische, gefolgt von Spanisch und Russisch.
 
In Grenzregionen zu Nachbarländern kann dies jedoch auch anders sein. Denn dort ist es oft so, dass die Sprache des Nachbarn den zweiten Platz innehat anstelle von Französisch oder Latein. So ist es beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, denn dort wird das Niederländische entlang des Rheins besonders gefördert. Dänisch wiederum hat einen ganz einzigartigen Stellenwert in Schleswig-Holstein. Es ist, wie bereits im letzten Blogartikel zum Thema „Sprachen in Deutschland“ erwähnt, Sprache einer nationalen Minderheit, und genießt besondere Rechte: es wird dort in mehr als 50 Schulen als Pflichtfach unterrichtet. Im Gegensatz dazu spielen Polnisch oder das Tschechische in sächsischen bzw. bayrischen Grenzgebieten eine weniger wichtige Rolle im schulischen Bereich, was sich jedoch durch den steigenden Grenzverkehr seit der EU-Osterweiterung vermutlich noch ändern wird.
 
Nicht zuletzt sind Schulsprachen und beliebte Fremdsprachen auch häufig solche, welche gleichzeitig die Muttersprachen vieler in Deutschland lebender Migranten sind. Viele dieser Muttersprachen werden auch schulisch gefördert. So leben beispielsweise um die zweieinhalb Millionen türkisch-stämmige Menschen in Deutschland, des Weiteren zahlreiche Spanier und Griechen, deren Kinder natürlich auch deutsche Schulen besuchen. Dort bekommen sie häufig ein paar Stunden die Woche ergänzenden Unterricht in ihrer Muttersprache. Nordrhein-Westfalen ging z.B. mit gutem Beispiel voran und hat inzwischen etwa 150 Schulen, die Türkisch als zweite Fremdsprache anbieten. Auch als Lehramtsfach kann das Türkische inzwischen unter anderem an der Universität von Essen studiert werden.
 
Weitere Sprachen, die als Fremdsprache teilweise in Schulen gelehrt werden, sind Slowakisch, Slowenisch, Sorbisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Portugiesisch, Schwedisch und Ungarisch. Aber auch außereuropäische Sprachen wie Arabisch, Chinesisch oder Japanisch genießen vermehrtes Interesse und der Bedarf, sie zu erlernen, steigt weiter an.
 
Sollten Ihnen dieser Artikel Lust gemacht haben, sich auch mal wieder mit einer Fremdsprache zu beschäftigen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seite Sprachenlernen24. Dort finden Sie zu den hier erwähnten und noch vielen weiteren Sprachen verschiedene Sprachkurse, mit denen Sie schnell und bequem die Fremdsprache erlernen können. Weiterführende Informationen rund um das Thema "Sprachenlernen" werden Sie in den kommenden Tagen und Wochen in diesem Weblog lesen.
 

 
 
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