von Christine Tettenhammer

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie tagtäglich tun,
wenn Sie sich Notizen machen, eine Einkaufsliste schreiben oder Ihrem Jüngsten eine Nachricht auf dem Küchentisch hinterlassen?
- Sie bedienen sich einer der ältesten Kulturtechniken der Menschheit: Sie schreiben.
Schrift als Gedächtnis einer Kultur
Überall auf der Welt tun Menschen das Gleiche: Sie schreiben.
Im Deutschen – wie auch in vielen anderen Sprachen – verwendet man hierzu das lateinische Alphabet.
Andere Menschen wiederum machen sich Notizen in kyrillischen oder griechischen Buchstaben.
Oder sie zeichnen ihre Gedanken in Schriftzeichen auf – beispielsweise in chinesischen oder koreanischen.
Und wieder andere Menschen der Welt schreiben nicht von links nach rechts, sondern von rechts nach links.
Im ganzen arabischen Schriftraum ist das so.
Aber haben Sie sich schon einmal bewusst gemacht, wozu das Schreiben und die Schrift erfunden wurde?
Schrift als Speicher von Informationen
Schrift und Schreiben als Kulturtechnik wurde erfunden, um eines der wichtigsten Probleme der Menschheit zu lösen,
nämlich um Informationen speichern und an nachfolgende Generationen weitergeben zu können.
Sobald Informationen fixiert – also aufgeschrieben – werden können, ist es möglich sie zu erhalten und weiterzugeben.
Dieser besonderen Errungenschaft der Menschheit bedienen wir uns jeden Tag:
Ich kann mir zum Beispiel Telefonnummern nur schwer merken – schon nach fünf Minuten kann ich davon ausgehen,
dass ich in der gerade gehörten Nummernfolge mindestens einen Zahlendreher untergebracht habe.
Diesem Problem begegne ich, indem ich mir die verflixte Zahlenfolge einfach notiere und so auch nach Jahren immer noch parat habe.
Das Sprechen dagegen ist ein spontaner und dynamischer, aber auch flüchtiger Akt.
Das Schreiben dagegen steht für etwas Dauerhaftes und Statisches.
Schrift ist Magie!
Seit etwa 3.500 Jahren wird in China geschrieben.
Anfangs war das Schreiben und das Lesen nur den Priestern vorbehalten.
Sie benutzten die Schriftzeichen (auch) dazu, Orakelsprüche aufzuzeichnen und somit zu bewahren.
So wurden in China Schrift und Schicksal eng miteinander verknüpft.
Und ganz ehrlich: Wenn Sie
chinesische Schriftzeichen betrachten,
empfinden Sie nicht auch eine gewisse Magie, die ihnen innewohnt?
Und wenn auch Sie gerade dabei sind eine neue Schrift – sei es die griechische,
die kyrillische oder die chinesische – zu lernen, haben Sie nicht auch das Gefühl, mit jedem Buchstaben oder Zeichen,
das Sie neu lernen, einen weiteren Schlüssel zu einer vollkommen neuen Sprach-Welt zu erhalten?
Ganz ehrlich: Mich hat kindliche Begeisterung bis in die Zehenspitzen erfüllt,
als ich mein erstes russisches Wort vorgelesen habe!
Die Redakteure von Sprachenlernen24 hoffen,
Sie mit dieser kindlichen Begeisterung für fremde Schriften und das Neu-Schreiben-Lernen anstecken zu können.
In den kommenden Wochen präsentieren wir Ihnen hier eine neue Serie auf unserem Blog, die wir „die Schriften der Welt“ nennen.
Was erwartet Sie?
Was erwartet Sie in dieser neuen Serie?:
- Sie lernen zum Beispiel Kyrillisch lesen und schreiben.
- Sie bekommen eine Einführung in die arabische
und in die hebräische Schrift und lernen hierbei,
dass manche Schriften (fast) ohne Vokale auskommen und trotzdem problemlos lesbar sind.
- In einem weiteren Artikel lernen Sie die Schrift Koreas – das Hangeul – kennen.
Über das Hangeul heißt es, es sei sehr einfach zu lernen. Probieren Sie es aus!
- Für alle, die sich für Griechisch interessieren, halten wir einen Artikel über die griechische Schrift bereit.
- Wer gerne nach Indien reist, lernt die Schriften des Hindi
und des Tamil kennen.
- Fans von Urlauben in Thailand lernen die herrlich schnörkelige thailändische Schrift dieses Urlaubsparadieses lesen und schreiben.
Und, und, und ....
Sie werden von uns lesen!